Dunkler Belag auf dem Apfel: Regenflecken- und Fliegenschmutzfleckenkrankheit

Besonders nach feuchten Sommern häufen sich Anfragen wegen dunklen Verfärbungen auf den Äpfeln. Je nach Standort des Apfelbaumes werden die Kamine der Nachbarn oder ein Kraftwerk als "Rußproduzenten" verdächtigt oder gar die Einflugschneiße eines Flughafens verantwortlich gemacht. Durchaus verständlich, wenn man sich das Erscheinungsbild dieser Pilzkrankheit ansieht: Es handelt sich um einen schwärzlichen Belag, der vom Regen teilweise abgewaschen scheint, daher der Name Regenfleckenkrankheit. In einer anderen Variante sieht man kleine Pünktchen, die wie Fliegendreck aussehen und dann als Fliegenschmutzfleckenkrankheit bezeichnet werden. Die "Regenflecken" werden durch den Pilz Gloeodes pomigena hervorgerufen. Dieser tritt bei kühl-feuchter Witterung häufig in den Monaten August und September auf, oft in Gesellschaft mit dem Erreger der Fliegenschmutz-Krankheit (Schizothyrium pomi). Beide Pilze sitzen nur auf der Wachsschicht der Apfelschale, weshalb man die Flecken auch abreiben kann. Das Fruchtfleisch ist nicht betroffen. Allerdings welken stark befallene Früchte vorzeitig im Lager, da die Wachsschicht des Apfels beschädigt ist. Die Früchte sind trotz des "unschönen" Aussehens genießbar, sollten aber bald verzehrt bzw. verwertet (z.B. als Apfelbrei einkochen) werden.
Eine luftige, lichte Krone bietet den Pilzen schlechtere Lebensbedingungen als ein dichtes
Laubdach.In erster Linie ist das Auftreten dieser Pilze jedoch witterungsabhängig und auf niederschlagsreiche Sommer beschränkt.


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