Oleander als Kübelpflanze (Nerium oleander - Hundsgiftgewächse)

Oleanderarten findet man vorn Mittelmeer bis Japan mit einer Reihe schöner Gartenformen in allen nur denkbaren Farbschattierungen. Von Juni bis weit in den Herbst sind seine roten, rosa, weißen oder gelben, einfachen oder gefüllten Blüten zu bewundern. Voraussetzung ist allerdings ein warmer, nicht verregneter Sommer. Der Oleander gehört zu den ältesten und weitverbreiteten Kübelpflanzen überhaupt. Prächtig blühend stellt er ein Bindeglied zwischen drinnen und draußen dar. Die Bezeichnung Kübelpflanze stammt noch aus der Zeit, in der bevorzugt Holzkübel als Pflanzgefäße für größere Solitärpflanzen Verwendung fanden. Terrakotta- oder sehr dekorative Keramikgefäße stehen heute in jeder Farbe und Form in allen Größen zur Wahl.


Verwendungszweck

Zur Schaffung von südländischer Atmosphäre sollte der Oleander auf keinem Balkon und auf keiner Terrasse fehlen. Südlicher Duft von Oleanderblüten, der an lauen Sommerabenden in der Luft liegt, lässt den Hobbygärtner mit etwas Phantasie in andere Gefilde entfliehen. Ob strauchartig oder als Hochstamm, in kleinen oder größeren Gefäßen, lassen sich auf engstem Raum in Kombination mit Beet- und Balkonpflanzen wunderschöne Gartenlandschaften gestalten, die sich jederzeit verändern lassen. Wie schon aus der Überschrift zu entnehmen ist, entstammt der Oleander der Familie der Apocynaceae oder Hundsgiftgewächse. Dies bedeutet, dass alle Pflanzenteile des Oleanders giftig sind. Es liegt in der Natur der Sache, dass besonders bei Kleinkindern darauf zu achten ist, dass keinerlei Pflanzenteile zerkaut oder verschluckt werden. Bei Verzehr von Blüten oder Triebstücken kann es zu Erbrechen, in schweren Fällen auch zu kolikartigen Leibschmerzen und Herzrhythmusstörungen kommen.


Pflegehinweise

Bei der Überwinterung sollte, wie bei allen Kübelpflanzen, die alte Regel "je dunkler umso kühler" gelten. Um einen Neuaustrieb zu verhindern, sollen Überwinterungstemperaturen von ca. 5-10 °C eingehalten werden. Regelmäßiges Wässern ist auch im Winterquartier erforderlich. Wenn die Möglichkeit besteht, können die Pflanzen so früh wie möglich die Frühlingssonne genießen. Nachtfrost bis – 6 °C hält Oleander ohne große Schädigung aus. Entsprechend der Größe und des schnellen Wachstums der Oleanderbüsche müssen die Pflanzgefäße immer groß genug sein. Wenn sich die Pflanzen aus den Töpfen oder Kübeln heben, sollte in entsprechend größere Behältnisse in nährstoffreiche Erde umgetopft werden. Auch ein starker Rückschnitt wird von Oleander sehr gut vertragen und mit reichlich Neuaustrieb honoriert. Viel Wasser und regelmäßige Nahrung in Form von Volldüngern, 2-3 g/l Wasser wöchentlich von April bis August, garantieren eine üppige Blütenpracht und frisches vegetatives Wachstum. Ab September wird dann je nach Witterung weniger gegossen und die Düngung eingestellt.
Mit der Reduzierung der Wassergaben und der Düngung beginnt sodann die Ruhezeit, deren Einhaltung für die Blüte und das Wachstum im nächsten Jahr unbedingt erforderlich ist.


Vermehrung

Die Oleandervermehrung erfolgt im Sommer durch Kopfstecklinge, die in einer Länge von ca. 10 cm (etwa drei Blattpaare) unter dem Knoten geschnitten werden. Ob in kleinen Töpfen in humose Erde oder in Gefäße mit Wasser gesteckt und als Verdunstungsschutz mit einer Folie abgedeckt, bewurzeln Oleanderstecklinge bald. Sind die Wurzeln sichtbar, kann dann in etwa 12 cm Töpfe getopft werden. Durch häufiges stutzen (Entfernung der Triebspitze) erzielt man buschige Pflanzen. Beliebt sind auch Hochstämme, die entsprechend später gestutzt werden und dann in gewünschter Höhe einen Kronenaufbau ermöglichen.

Hauptschädlinge

Schädlingsart Schadbild
Napfschildläuse ovale, halbkugelige Schilde auf der Blattunterseite und an den Triebspitzen. Honigtaubildung (klebrige Ausscheidung der
SchiIdläuse)
Deckelschildläuseflache, längliche Schilde auf der Blattunterseite sonst wie Napfschildläuse
Spinnmilbensilbrige Sprenkelungen auf der Blattfläche, bei stärkerem Befall eintrocknen der Blätter und Blattfall möglich. Gespinste zwischen den Blättern und Triebspitzen
Oleanderblattlaus Gelbgefärbte Läuse an den Triebspitzen, Honigtaubildung mit Bildung von
Schwärzepilzen
Oleanderkrebs An den Trieben bilden sich graubraune oder auch schwarze rissige Wucherungen. Die Blätter zeigen schwärzliche Flecken. Oberhalb der sog. Krebsstelle stirbt der Trieb langsam ab.


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