Dickmaulrüssler an Rhododendren


Wissenschaftl. Bezeichnung:
Otiorhynchus
© DLR

Art:
Schädling

Allgemeine Bedeutung:

Schadbild:
Die Blätter von Rhododendren zeigen sogenannten Buchtenfraß, bei dem die Blattränder halbkreis- oder buchtenförmig angefressen sind. Bei starkem Auftreten des Schädlings kann es außerdem durch Wurzelfraß der Larven zum Absterben der Pflanze kommen.

Biologie:
Der Dickmaulrüssler gehört zur Gruppe der Rüsselkäfer. Die grauen, ca. 1 cm langen Käfer fressen bei Dunkelheit an den Blättern von Rhododendren und vielen anderen Kulturen. Gelegentlich wird auch die junge Rinde angefressen. Tagsüber verstecken sich die Tiere, so dass man den Schädling meist nicht zu Gesicht bekommt. Die cremefarbenen Larven leben unterirdisch. Sie ernähren sich von den Wurzeln ihrer Wirtspflanzen, die sie im Extremfall ganz abfressen.
Dickmaulrüssler bevorzugen humusreiche und lockere Böden. Besonders gefährdet sind Pflanzen in größeren Gefäßen oder auf Dachterrassen, da hier normalerweise sehr humusreiche Pflanzsubstrate Verwendung finden, in denen sich die Käfer gut vermehren können.

Bekämpfung:
In den meisten Fällen können leichte Fraßschäden an den Blättern toleriert werden. Eine Bekämpfung sollte nur dann erfolgen, wenn eine ernsthafte Gefährdung der Wurzeln durch die Fraßtätigkeit der Larven zu erwarten ist. Für Garten, Terrasse und Wintergarten eignet sich am besten der Einsatz eines räuberischen Fadenwurmes, der in die Larven des Dickmaulrüsslers eindringt und sie innerhalb kurzer Zeit zum Absterben bringt. Diese nützlichen Fadenwürmer (Nematoden) werden beispielsweise von verschiednen Nützlingsfirmen angeboten. Der Packungsinhalt wird nach Gebrauchsanleitung in Wasser aufgerührt und mit einer Gießkanne ausgebracht. Wichtig für einen erfolgreichen Einsatz sind Boden- oder Substrattemperaturen von ca. 12 ° C. Im Freiland sollte daher der Einsatz erst ab Mai erfolgen.
Wie alle anderen Nützlinge für den biologischen Pflanzenschutz können auch die Nematoden nur bestimmte Schadinsekten im Boden befallen. Für den Anwender besteht keinerlei Risiko.
Da Nützlinge im Gartenfachhandel meist nicht erhältlich sind, bestellt man am besten direkt bei einer Nützlingsfirma. Am besten fordert man vorab eine Bestell- und Preisliste an oder erkundigt sich über Angebot und Preise auf den Internetseiten der Nützlingsanbieter.

Beratung:
Gartenakademie

Bilder:


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