Alkoholfalle zur Bekämpfung des Ungleichen Holzbohrers

Der Ungleiche Holzbohrer (Anisandrus dispar) gehört zu den Schädlingen, die in der Obstanlage meist deutlich zu Tage treten. Wenn die Schäden erst einmal sichtbar sind, ist eine Bekämpfung mit chemischen Mitteln schwierig. Mit der Alkoholfalle ist im Obstbau eine Reduzierung des Ungleichen Holzbohrers ohne den Einsatz chemischer Mittel möglich (Mani & Schwaller, 1983).



Schäden, Aussehen und Lebensweise des Ungleichen Holzbohrers

Der Käfer befällt im Gegensatz zu den Splintkäfern den Holzkörper der Obstbäume. Insbesondere bei Apfel & Kirsche können starke Schäden entstehen. Befallene Astparteien zeigen welkendes und später dann absterbendes Laub. Ganze Äste, sogar Bäume können dann absterben. An der Rinde sind nur wenige Bohrlöcher (Durchmesser etwa 2 mm) zu finden. Es werden in der Regel nur solche Bäume befallen, die auf irgendeine Weise bereits geschwächt sind (Trockenheit im Vorjahr, Rindenschäden, Wühlmausbefall). Der Ungleiche Holzbohrer verdankt seinen Namen der unterschiedlichen Größe von Weibchen ( 3 – 3,5 mm) und Männchen (2 mm).

Die Farbe der Käfer ist schwarz bis schwarzbraun; Flügeldecken und Brustschild sind behaart.
Der Befallszeitpunkt liegt zwischen April und Juni. In dieser Zeit verlassen die Weibchen die alten Befallsherde und befliegen bei warmer Witterung (ab 18° C ) die Obstanlagen. Sie bohren an geeigneten Wirtspflanzen einen waagrechten Gang tief ins Holz. Dieser Gang biegt dann scharf um und folgt nahezu kreisförmig einem Jahresring. Von diesem Kreisgang ausgehend verlaufen kurze nach oben und unten gerichtete Gänge, in denen Eiablage und Brutentwicklung stattfinden. Die weißlichen, fußlosen Larven (4 bis 5 mm) ernähren sich von Ambrosiapilzen; diese werden von den Käferweibchen bei der Eiablage in die Brutgänge eingebracht. Nach der Verpuppung schlüpfen die Käfer (Juli / August) und halten sich bis zum Frühjahr in dem vorhandenen Gangsystem auf. Hier findet auch die Begattung statt. Die flugunfähigen Männchen sterben bald darauf ab. Der kleine Holzbohrer (Xyleborus saxeseni) der ebenfalls bei Obstgehölzen schädigt, wir auch mit der Alkoholfalle gefangen.

Betreiben der Falle

50% iger unvergällter Äthylakohol (Eine Mischung aus Ethanol / Tuolol hat sich hier besonders bewährt) übt auf den Ungleichen Holzbohrer eine stark anlockende Wirkung aus. Die macht man sich beim Einsatz der Alkoholfalle zunutze.
Die Falle wird von April bis Anfang Juni an einem kräftigen Ast in Augenhöhe aufgehängt. Die Reichweite der Anlockwirkung ist noch nicht genau bekannt. Man rechnet mit 4 Fallen / Hektar. Die Wartung ist einfach: Die Fangflüssigkeit in der Köderflasche (etwa 0,2 Ltr.) wird wöchentlich gewechselt; hierbei werden die gefangenen Holzbohrer entfernt und abgetötet. Der Beifang besteht hauptsächlich aus verschiedenen Fliegenarten. Im Anwendungsjahr wird eine Befallsreduzierung des Holzbohrers erreicht. Die Wiederholung des Falleneinsatzes wird deshalb empfohlen.


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