Frühburgunder, Blauer


Merkmale:
Triebspitze stark behaart, unbeborstet;
Blatt mittelgroß, schwach gelappt, Blattrand spitz gezähnt;
Traube mittelgroß, dichtbeerig;
Beere dunkelblau, dickere Beerenhaut als Spätburgunder.

Eigenschaften:
hohe Lageansprüche, leicht erwärmbare Böden,
sehr geringe Krankheitsanfälligkeit,
Erträge von 60-70 hl/ha werden kaum überschritten,
Mostgewicht über dem des Spätburgunders liegend.

Wein:
samtige, füllige Rotweine, ausdrucksvoll und kräftig, Spätburgunder übertreffend, ausgezeichnete Rotweinqualität.

Verbreitung:
bestockte Rebfläche in Deutschland 140 ha.

Synoyme:
-

Klonbezeichnung:
1 Gm, 2 Gm, 4 Gm, 6 Gm

ST 180

1729





Klon: 1 Gm, 2 Gm, 4 Gm, 6 Gm

Züchter:
Forschungsanstalt Geisenheim, Fachgebiet Rebenzüchtung und Rebenveredlung

Anschrift:
Von-Lade-Straße 1, 65366 Geisenheim, Tel.: 06722/502121, Fax: 06722/502120,
mailto:e.ruehl@fa-gm.de, http://www.fa-gm.de/

Selektionsziele:
wirtschaftliche Erträge bei höchster Weinqualität

Selektionsdauer:
seit 1950

Ausgangsklonzahl:
12

Sanitärer Status:
Virustest noch nicht abgeschlossen

Züchterisch bearbeitete Vermehrungsfläche (ha):
4,90 (Klone insgesamt)

Leistungsdaten:
Mittel aus:
1992-2002 (Klone insgesamt)
Mostgewicht (°Oe)
92
Ertrag (kg/a)
81
Säure (g/l)
8,0
Botrytisbefall (%)
7
Standort:
Geisenheimer Fuchsberg; tiefgründiger Lößlehm;
Anschnitt 5-6 Augen/m²;
Unterlage Börner.

Besondere Eigenschaften:
-

Anpflanzungsempfehlung:
mittlere bis gute Lagen mit tiefgründigen, gut durchlüfteten Böden und guter Wasserführung.

Persönliche Bemerkung des Erhaltungszüchters:
besonders geeignet zur Erzeugung von hochwertigen Spitzenburgunderrotweinen.

Literatur:
- Schmid, J., et al.; 1995: Frühburgunder. Das Deutsche Weinmagazin, 14-17.
- Lindner, B., et al.; 2000: Blauer Frühburgunder. Die Winzer-Zeitschrift, 24-26.



Klon: ST 180

Züchter:
Rebschule Steinmann e.K., Inh. Petra Steinmann-Gronau

Anschrift:
Ochsenfurter Straße, 97286 Sommerhausen, Tel.: 09333/225, Fax: 09333/1764,
mailto:peste@reben.de, http://www.reben.de/

Selektionsziele:
stabilere Erträge bei hoher Zuckerleistung

Selektionsdauer:
seit 1991, Eintragung beim Bundessortenamt 2003

Ausgangsklonzahl:
-

Sanitärer Status:
Virustest 2002 (Neustadt); Mauketest 1997 (Vitolab)

Züchterisch bearbeitete Vermehrungsfläche (ha):
0,43

Leistungsdaten:
beim Klonenaufbau bzw. bei der Auswahl der Selektionen achten wir besonders auf deren ökologische Streubreite. Die genetisch fixierten, besonders wertvollen Eigenschaften werden in ihrer Entwicklung jedoch stets auch durch die jeweiligen Rahmenbedingungen, weinbaulichen Maßnahmen, Standort, Kleinklima usw., beeinflusst. Unsere gesammelten Leistungsdaten sind also stets standortbezogen, wir verzichten auf die Veröffentlichung, denn nach unserer Meinung haben sie als Durchschnittswerte keine allgemein gültige Aussagekraft.

Besondere Eigenschaften:
im Vergleich zu anderen Frühburgunderklonen etwas spätere Reife.
durch geringes Ertragspotential liefert der Klon überzeugende Qualitäten.

Anpflanzungsempfehlung:
mittlere Lagen ausreichend, infolge schwachen Wuchses keine zu weiten Standräume wählen, bevorzugt auf SO4 als Unterlage.

Persönliche Bemerkung des Erhaltungszüchters:
-

Literatur:
-



Klon: 1729

Züchter:
Julius Wasem & Söhne

Anschrift:
Edelgasse 5, 55218 Ingelheim, Tel.:06132/2220, Fax: 06132/2448,
mailto:weingutwasem@aol.com,

Selektionsziele:
Ertragssicherheit, hohes Mostgewicht, Gesundheit

Selektionsdauer:
seit 1971

Ausgangsklonzahl:
positive Massenselektion

Sanitärer Status:
-

Züchterisch bearbeitete Vermehrungsfläche (ha):
1

Leistungsdaten:
Mittel aus:
15 Jahren
Mostgewicht (°Oe)
102
Ertrag (kg/a)
48
Säure (g/l)
7,9
Botrytisbefall (%)
5
Bodentrauben (Note)
1
Standort:
sandiger Löß, sandiger Kalkmergel

Besondere Eigenschaften:
ein Ausdünnen ist nicht erforderlich, teilweise hoher Anteil jungfernfrüchtiger Beeren, stark blüteempfindlich, Erträge schwankend.
durch kleine Beeren und feste Beerenhaut hervorragend für Maischegärung – bringt ausgeprägte Fruchtaromen. Hohes Qualitätspotential, feinfruchtiger und dichter als Spätburgunder.

Anpflanzungsempfehlung:
leicht erwärmbare, durchlässige Böden, gute Lagen, Unterlage SO4.

Persönliche Bemerkung des Erhaltungszüchters:
ideale Sorte für qualitätsorientierte Betriebe, Rotweinspezialität.

Literatur:
-


    www.weinbau.rlp.de