Pflanzung von Stauden

Möchten Sie ein ganzes Beet oder eine größere Fläche mit Stauden bepflanzen, ist es sinnvoll, die Töpfe zunächst nach Pflanzplan auszulegen, bzw. wenn Sie ohne festes Schema pflanzen, mit den Pflanzen in Töpfen auszuprobieren, wo sie stehen sollen.
Dabei beginnen Sie mit den größten Pflanzen, das können auch kleinere Sträucher oder Rosen sein, oder mit den größten und kräftigsten Stauden, die als Leitstauden oder Gerüstbildner bezeichnet werden. Sie gliedern die Pflanzung optisch und werden oft in Einzelstellung verwendet, diese dann aber wiederholt, um einen Rhythmus zu erzeugen. (hohe Gräser, Astern, Staudensonnenblumen, Rittersporn) Sie machen ca. 5-15% der Pflanzung aus und können mit 2-3 Stück pro qm verwendet werden.
Diese „Inseln“ werden durch die Gruppen-oder Begleitstauden verbunden, die sich in größerer Stückzahl als verbindende Elemente dazu gesellen. Dazu eignen sich beispielsweise Mädchenauge, Ziersalbei, Kissenastern. Sie machen 30-50% der Pflanzung aus und können mit 3-5 Stück pro qm verwendet werden.
Ihnen folgen Bodendecker, (ca 50% der Pflanzung, 5-7 Stück/qm) die die Randbereiche schließen oder sich als Bänder in die Pflanzung hinein ziehen können. Das können niedrige Wolfsmilch, Bleiwurz oder Thymian sein.
Eventuelle Lücken, vor allem in den ersten Jahren können durch sog. Streupflanzen geschlossen bzw. aufgewertet werden. Diese wachsen und blühen schnell, sind aber oft nicht sehr langlebig. Sie erzielen einen schnellen Effekt, und „wandern“ durch die Pflanzung, das verleiht dem Ganzen Dynamik und Lebendigkeit. Haben die anderen Pflanzen ihre volle Größe erreicht verschwinden diese Lückenfüller meist von selbst wieder oder tauchen in anderen Gartenbereichen auf. Das können Einjährige wie Cosmea oder Tithonia sein, oder kurzlebige Stauden wie Verbena, Akelei oder Leinkraut. In diese Kategorie fallen auch die Zwiebelblumen, die im Frühling die Wartezeit verkürzen, bis die Stauden sich entfalten, und deren abgeblühte Reste dann von den aufwachsenden Staudenhorsten überdeckt werden.

Sind alle Staudentöpfe ausgelegt, kann mit dem eigentlichen Pflanzen begonnen werden. Ist es schon sehr heiß und trocken, sollten alle Töpfe vorher in Wasser getaucht werden, damit sich der Wurzelballen richtig vollsaugen kann. Ist der Ballen sehr fest durchwurzelt, lockern Sie die Wurzeln mit der Hand oder der Schere auf, und entfernen außerdem die oberste Erdschicht des Ballens, falls dort Moos oder Unkräuter sind.
Die Töpfe werden dann mit der kleinen Pflanzschaufel in den weichen Boden gesetzt, max. 1-2 cm tiefer als vorher und fest angedrückt. (Treten ist nicht notwendig, es soll nur Bodenschluss, keine Bodenverdichtung erreicht werden.)
Sind alle Pflanzen an Ort und Stelle im Boden, müssen sie durchdringend gewässert werden, damit die Erde die Wurzeln dicht umschließt, am besten mit einer feinen Brause, nicht mit dem scharfen Strahl.

Im Anschluss an die Pflanzung kann gemulcht werden, d.h. der Boden wird abgedeckt, mit folgenden Effekten:
Unterdrückung der Keimung einjähriger Unkräuter
Schutz vor schneller Austrocknung
Schutz vor Verschlämmung bei Starkregen
Humusanreicherung, Bodenbelebung

Das kann mit organischen Materialien wie Rindenstücke (Fertigprodukte in verschiedenen Körnungen), Holzfasern, Stroh, Rasenschnitt, Gartenfaser etc geschehen, oder mit mineralischen Stoffen.
Das kann Splitt, Lava, Bimskies, Ziegelbruch etc, sein. Diese kommen oft in Präriepflanzungen oder Steingärten, bei trockenheitsliebenden Pflanzen zum Einsatz. Der Humusgehalt wird hier natürlich nicht erhöht.
Achtung! Der mineralische Mulch ist kein Gestaltungselement um Schottergärten zu erschaffen, er wird ohne Vlies oder Folie verlegt, und dient nur der Abdeckung, bis sich die Pflanzendecke geschlossen hat!

Wenn Sie mit organischem Material gemulcht haben, ist bei z.B. Rinde oder Stroh eine sog. Ausgleichsdüngung notwendig. Ganz einfach ausgedrückt, benötigen die Mikroorganismen im Boden, die grobes, trockenes Material (hoher Kohlenstoffgehalt) zersetzen, dazu Stickstoff. Dieser wird später wieder frei, aber damit unsere Pflanzen in dieser Zeit keinen Mangel erleiden, bringen wir Stickstoff in Form von z.B. Hornspänen unter dem Mulch aus.
Bei Rasenschnitt oder zersetztem Rindenhumus ist das nicht notwendig. .

.


Gartenakademie@dlr.rlp.de     www.Gartenakademie.rlp.de